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Publikationsauswahl

...aus dem Bereich der Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte

Umfassende Publikationslisten der Mitarbeiter*innen der Professur finden Sie auf deren persönlichen Webseiten.

 

Gisela Riescher/Astrid Hähnlein: Hannah Arendt,Stuttgart: Kohlhammer, 2022

Hannah Arendts politische Theorie sucht in Aussagekraft,
Bedeutung und Rezeptionsgeschichte ihresgleichen. Seit ihrer
Lebenszeit ist ihr Denken und Werk zentraler Referenzpunkt
für mannigfache akademische Disziplinen und findet größtes
öffentliches Interesse.
Gisela Riescher und Astrid Hähnlein eröffnen einen leicht
verständlichen und umfassenden Zugang zu Leben und
Werk Arendts. Dabei wird Arendts Denken eingebettet in die
Gesprächs-, Erfahrungs-, Lektüre- und Wissenskonstellationen
ihrer Werke - gemäß ihrem Selbstverständnis: "Ich will
verstehen. Und wenn andere Menschen verstehen - im selben
Sinne, wie ich verstanden habe -, dann gibt mir das eine
Befriedigung wie ein Heimatgefühl". Briefe, Interviews und
Lebensstationen verknüpfen sich mit Arendts großen Werken
und werfen neue Schlaglichter auf ihr Denken.

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Ingeborg Villinger: Gretha Jünger. Die unsichtbare Frau, Stuttgart: Klett-Cotta, 2020.

Gretha Jünger: Pianistin, Bühnenkünstlerin, souveräne Literatin und Briefeschreiberin, Ehefrau von Ernst Jünger. Dieses Porträt macht das Leben einer Frau sichtbar, die sich stets im Spannungsfeld zwischen Selbstbehauptung und Konvention bewegte. Ihr Leben und ihre literarischen Arbeiten sind ein Spiegel jener Zwänge, die aus Geschlechterdifferenzen, politischen Umbrüchen und intellektuellem Leben hervorgehen.

Gretha von Jeinsen heißt die Pianistin, Bühnenkünstlerin und Schriftstellerin, die als Ehefrau von Ernst Jünger ihr Leben an dessen Seite verbrachte. Doch wie viel ist von ihr tatsächlich bekannt? Aufgewachsen im wilhelminisch- preußischen Hannover, lehnte sie die zeittypische weibliche Sozialisation ab, befreite sich aus der bürgerlichen "Gretchen-Welt", um erst die Bühne zu erobern und später Schriftstellerin zu werden. Ein Leben lang rang die belesene Gretha von Jeinsen um weibliche und künstlerische Autonomie, doch ihr männlich geprägtes Umfeld sowie das zutiefst asymmetrische Geschlechterverhältnis zwischen ihr und Ernst Jünger prägen ihr Leben nachhaltig. Die einengenden gesellschaftlichen Normen schlagen sich in ihren literarischen Arbeiten ebenso nieder wie die politischen und sozialen Umbrüche ihrer Zeit. Von Kaiserreich und Weimarer Republik spannt sich ihr Leben über zwei Weltkriege hinweg. So wird in dieser Biographie in besonderer Intensität das Leben einer Frau und Künstlerin erzählt, in dem sich ein halbes Jahrhundert deutscher Kultur- und Politikgeschichte spiegelt.

 

 

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Gisela Riescher/Beate Rosenzweig/Anna Meine (Hrsg.): Einführung in die Politische Theorie. Grundlagen - Methoden - Debatten, Stuttgart: Kohlhammer, 2020.

Die Politische Theorie bildet eine der drei Säulen des Faches Politikwissenschaft. Hier werden zentrale Fragen nach Demokratie, Gesellschaft und Politik gestellt und mit Hilfe von sozial- und geisteswissenschaftlichen Methoden beantwortet. Das Buch führt in aktuelle Methoden und Debatten politischer Theorie ein, diskutiert mit dem Fokus auf die Demokratietheorie deren Relevanz und die möglichen Anwendungsfelder. Die Einführung in die Politische Theorie bietet somit nicht nur theoretisches Grundlagenwissen und zeigt aktuelle demokratietheoretische Forschungsperspektiven auf, sondern dient darüber hinaus als Anleitung zur praktischen Anwendung des theoretischen Wissens.


Hier das Interview mit Anna Meine zum Einführungsband.

 

einführung politische theorie

Karsten Schubert: Freiheit als Kritik. Sozialphilosophie nach Foucault, Bielefeld: transcript, 2018.

Wie können Freiheit und Widerstand innerhalb von Foucaults Theorie der Macht und Subjektivierung konzipiert werden? Karsten Schubert liefert die erste systematische Rekonstruktion der sozialphilosophischen Debatte um Freiheit bei Foucault und eine neue Lösung für das Freiheitsproblem: Freiheit als die Fähigkeit zur reflexiven Kritik der eigenen Subjektivierung – kurz: Freiheit als Kritik – ist das Resultat von freiheitlicher Subjektivierung in politischen Institutionen. Der Band zeigt so die Konsequenzen von Foucaults Freiheitsdenken für die Demokratietheorie und die allgemeine sozialphilosophische Freiheitsdiskussion auf.

 

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Anna Meine: Komplementäre Bürgerschaften. Demokratische Selbstbestimmung in transnationalen Ordnungen, Baden-Baden: Nomos, 2017.

Die Möglichkeit mehrfacher Bürgerschaften ist politisch umkämpft. Besonders im Hinblick auf transnationale Ordnungen stellt sich auch theoretisch die Frage, ob mehrfache Bürgerschaften in Demokratien unterschiedlicher Form und Größe auf staatlichen und überstaatlichen Ebenen überzeugen. Anna Meine rekonstruiert aktuelle Debatten um transnationale Bürgerschaft, territoriale Rechte und Einbürgerung sowie um mehrfache Staatsbürgerschaft, Welt- und Unionsbürgerschaft. Sie entwickelt anhand der Idee der Komplementarität ein Verständnis für mehrfache, sich ergänzende und zugleich widersprechende demokratische Mitgliedschaften. Indem sie diese Konzeption mit den Überlegungen zu transnationaler demokratischer Ordnungsbildung von Jürgen Habermas, James Bohman und Seyla Benhabib verbindet, öffnet sie nicht nur eine produktive Perspektive auf die theoretische Diskussion. Sie lotet zudem die institutionellen Konsequenzen für Räume, Grenzen und Formen mehrfacher demokratischer Mitgliedschaften aus.

 

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Luzia Sievi: Demokratie ohne Grund - kein Grund für Demokratie? Zum Verhältnis von Demokratie und Poststrukturalismus, transcript, 2017.

Der Poststrukturalismus dekonstruiert liberal-demokratische Begriffe und lehnt Letztbegründungen für normative Ordnungen ab. Kritiker werfen ihm daher eine Unvereinbarkeit mit einer demokratischen Haltung vor. Derrida, Butler, Laclau und Mouffe vertreten dennoch eine zukünftige und radikale Demokratie. Wie ist dieser »ethical turn« zu beurteilen? Wie gelangen die Wissenschaftler von einer behaupteten Grundlosigkeit zu Gründen für die Demokratie? Luzia Sievi liefert eine detaillierte Analyse sowohl zu den Kritiken an der Demokratie als auch zu den Demokratieentwürfen der genannten Denker – und zeigt, welche Werte und Erkenntnisse bewirken, dass aus scharfen Kritikern starke Verfechter der Demokratie werden.

 

disssievi

Uwe Wenzel/Beate Rosenzweig/Ulrich Eith (Hrsg.): Rechter Terror und Rechtsextremismus. Aktuelle Erscheinungsformen und Ansätze der politischen Bildungspraxis. Schwalbach: Wochenschau-Verlag, 2015.

Grundlage dieses Sammelbandes ist eine Tagung, die im Jahr 2012 stattgefunden hat. In drei Themenblöcken geht es um wissenschaftliche Analysen zum aktuellen Rechtsextremismus, konkrete Beispiele, wie von Seiten der Bildungs- und Antirassismusarbeit auf Herausforderungen eingegangen wird und um Perspektiven für die professionelle Bildungsarbeit vor allem in der außerschulischen Jugendarbeit. Durch Beiträge aus unterschiedlichen Bundesländern, Ost und West, wird eine breite Themenpalette behandelt, die nicht nur analysiert, sondern auch Perspektiven entwickelt. Auch wenn die Beiträge den Stand von 2012/2013 wiedergeben, sind sie noch immer sehr aktuell.

 

rechter terror

Gisela Riescher: Spannungsfelder der Politischen Theorie, Stuttgart: Kohlhammer, 2014.

Begriffe der Politikwissenschaft nehmen in Forschung und Lehre einen sehr breiten Raum ein, die genaue Kenntnis der mit bestimmten Schlagworten verbundenen Konzepte, Theorien und Methoden ist für Studierende der Politikwissenschaft unabdingbar. In diesem Buch werden wichtige, in der Politischen Theorie zusammengehörige Begriffspaare wie z. B. Gerechtigkeit und Gleichheit, Freiheit und Sicherheit, Macht und Gewalt vorgestellt, in ihren zeitgeschichtlichen Entwicklungslinien beschrieben, querschnittartig vertieft und kritisch diskutiert. Studierende und Interessierte erhalten so ein Nachschlagewerk, das in kurzen Artikeln die wesentlichen Felder der politischen Theorie beschreibt, erläutert und erklärt.

 

spannungsfelder

Friedrich Arndt: Modi des Demokratischen. Zum Verhältnis von Macht und Demokratie, Baden-Baden: Nomos, 2014.

Zeitgenössische Machttheorien haben die Formen und den Umfang der als politisch und sozial relevant erachteten Machtphänomene erheblich ausgeweitet, wie die Konjunktur von Begriffen wie Netzwerk, Governance oder Diskurs zeigt. Auch im politischen Alltag sind neue Formen der Machtausübung zu traditionellen hinzugetreten. Dies stellt Politik und Politikwissenschaft vor Herausforderungen. Welchen Ort kann aber demokratisches Handeln in diesen Kontexten haben?
Hier setzt die Studie aus theoretischer Warte an, um systematisch sozialwissenschaftliche Machttheorien in ihrer ganzen Breite mit Traditionen demokratischen Denkens in Bezug zu setzen, woraus vier „Modi des Demokratischen“ resultieren. Sie entwickelt daraufhin einen sozialtheoretischen Begriff des Demokratischen, der ein reflexives und dynamisches Verständnis demokratischer Praxis vorschlägt. Damit bietet das Buch eine innovative Perspektive für Politische Theorie und demokratisches Denken.
Das Werk ist Teil der Reihe Zeitgenössische Diskurse des Politischen, Band 5.

 

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Marcel Vondermaßen: Anerkennung der Anderen. Ein neuer Leitbegriff für die Politik? Würzburg: Ergon, 2014.

Was verlangen die Menschen von der Gemeinschaft, in der sie leben, was von ihren Mitmenschen? Der unaufhörliche Wandel der Gesellschaft zwingt die politische Philosophie, immer wieder neue Antworten auf diese Fragen zu finden: Vom "zoon politikon" der Antike, dem "homo oeconomicus" in der Neuzeit bis zum Tod des Subjekts in der Postmoderne hat jede Zeit ihre eigene Vorstellung vom Menschen und dem anzustrebenden Miteinander. Die vorliegende Studie vertritt vor diesem Hintergrund die These, dass es einer Gesellschaftstheorie des 21. Jahrhunderts ohne einen theoretisch ausgefeilten Begriff der Anerkennung nicht gelingen wird, aktuelle westliche Gesellschaften hinreichend zu beschreiben. Der Begriff der Anerkennung ist mittlerweile soweit ausdifferenziert, dass er die heutige Lebenswirklichkeit abzubilden vermag und eine am Menschen des 21. Jahrhunderts orientierte praktische Politik, eine "Politik der Anerkennung", begründen kann. Diese ist in der Lage, das Fundament für ein Zusammenleben zu legen, in dem Missachtung vermieden werden kann und jeder Mensch eine adäquate Würdigung erfährt.

 

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Fabian Leber: Landesgesetzgebung im neuen Bundesstaat - Handlungsmuster landespolitischer Akteure nach der Föderalismusreform 2006, Baden-Baden: Nomos, 2014.

Mit der Föderalismusreform 2006 waren große Hoffnungen verbunden: Bund und Länder sollten eigenständiger entscheiden können, außerdem sollten die Landesparlamente mehr Möglichkeiten zur Mitwirkung an der Gesetzgebung bekommen. Am Beispiel der Politikfelder Nichtraucherschutz, Ladenschlussrecht und Jugendstrafvollzug wird das Verhalten landespolitischer Akteure zum ersten Mal einer tiefgehenden Analyse unterzogen: Handelten die Länder eher eigenständig oder suchten sie die Kooperation mit den anderen Ländern? Inwieweit wurde die Politikgestaltung tatsächlich in die Landesparlamente verlagert? Konnte der vielfach beklagten Tendenz zum Exekutivföderalismus entgegengewirkt werden? Zu diesem Zweck werden 48 Gesetzgebungsprozesse in den Ländern untersucht und politikwissenschaftlich ausgewertet. Die Untersuchung lässt damit auch Rückschlüsse für die Beantwortung der Frage zu, wie reformfähig der deutsche Föderalismus überhaupt ist.

 

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Ursula Degener: Konvergenz der Geschlechterregime? Rentenreformpolitiken in Deutschland und Schweden, Opladen, Farmington Hills: Barbara Budrich Verlag, 2013.

Nach den Reformen der letzten Jahrzehnte wurde in der vergleichenden Sozialpolitikforschung vielfach über eine Konvergenz der europäischen Rentensysteme diskutiert. Auch in Bezug auf die ihnen zugrunde liegenden Geschlechterregime ist dies zu beobachten, jedoch ist hier gleichzeitig die Pfadabhängigkeit nationaler Reformen besonders deutlich: Während die schwedische Rentenpolitik durch ihre traditionell individualistische und erwerbsorientierte Ausrichtung auf die neuen sozialen Risiken des Postfordismus gut vorbereitet ist, kämpfen deutsche Rentenreformen noch mit dem Widerspruch zwischen dem traditionellen familialistischen Geschlechterregime und der Neuausrichtung hin zum Workfare-Individualismus.

 

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Martin Baesler: Die Freiheit des Individuums als Pointe der politischen Transformation. Eine Analyse des Demokratisierungsparadigmas mit John Dunn und Aristoteles, Würzburg: Ergon, 2013.

Die Arbeit deckt auf, dass der Kerngedanke von Demokratisierung trotz langjähriger Transformationsforschung immer noch unausgesprochen geblieben ist. Mit einer eingehenden Analyse des Demokratiebegriffs in der Ideengeschichte wird aufgezeigt, dass das Verständnis des Individuums den Schlüssel für die Demokratieforschung bilden sollte. Mit der Herausarbeitung der Bestimmung der Gesellschaft und der Politik, die maßgeblich auf einer realistischen Einschätzung des 'demos' beruht, wird die idealistische und realistische Ideengeschichte in ihren wesentlichen Punkten zusammengeführt mit dem Resultat eines unumstößlichen Ausgangspunktes für das Verständnis der Demokratie. Mit John Dunn als modernen Vertreter der Ideengeschichte und mit Aristoteles als Begründer des Politischen wird der Boden für einen historisch begründeten Demokratiebegriff gelegt. Anhand von Vertretern der heutigen Aristotelesforschung wird im letzten Teil der Arbeit die Bestimmung des Staates als Idee des Guten im Zusammenhang mit den natürlich gegebenen Mängeln und Konflikten im Staat erarbeitet. Auf der Grundlage dieses Vorgehens eröffnet sich die Frage nach der Bestimmung des politischen Individuums als Ausgangspunkt einer gelingenden demokratischen Gesellschaft. Sie ermöglicht die erste Diskussion über eine positiv bestimmte Freiheit in der Politik. Die Arbeit vermag zu zeigen, dass es für die Berücksichtigung des Individuums in der Politik eine alternative Herangehensweise geben muss, um Politik vom Einzelnen her zu verstehen und nicht andersherum.

 

die freiheit des individuums als pointe der politischen transformation

Patricia Wiater: Sicherheitspolitik zwischen Staat und Markt. Der Schutz kritischer Infrastrukturen, Baden-Baden: Nomos, 2013.

Anschläge auf lebenswichtige Infrastrukturen wie IT, Energieversorgung oder Verkehr verursachen Folgeschäden für die gesamte Gesellschaft. Infolge der Privatisierung dieser „kritischen Infrastrukturen“ fehlen dem Staat aber direkte Kontrollmöglichkeiten; Sicherheitspolitik ist auf die Mitwirkung privater Betreiber angewiesen. Deutschland setzt dazu maßgeblich auf freiwillige Kooperation mit der Privatwirtschaft. Die Autorin analysiert diese Politik und die zugrunde liegenden Prämissen. Sie zeigt, dass die deutsche Politik auf unrealistischen Annahmen über das Funktionieren von Märkten basiert, die die Erfüllung des verfassungsrechtlichen Schutzauftrags „Infrastruktursicherheit“ gefährden können.

 

DissWiater

Gisela Riescher / Beate Rosenzweig (Hrsg.): Partizipation und Staatlichkeit. Idengeschichtliche und aktuelle Theoriediskurse, Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2012.

Die westlich-repräsentative Demokratie befindet sich am Beginn des 21. Jahrhunderts in einer tiefgreifenden Legitimationskrise. Damit erscheint die Zukunftsfähigkeit demokratischen Regierens angesichts der komplexen inneren und äußeren Herausforderungen keineswegs als ausgemacht. Forderungen nach mehr demokratischer Beteiligung und Transparenz demokratischer Entscheidungsfindung einen die aktuellen bürgerschaftlichen Protestbewegungen von der lokalen bis zur globalen Ebene. Führt mehr direkte Partizipation zu einer nachhaltigen Demokratisierung des politischen Systems? Und welche Formen demokratischer Partizipation erweisen sich im Rahmen der sich verändernden staatlichen Handlungsmacht als Erfolg versprechend? Ein analytischer Blick auf die Geschichte der politischen Ideen und die aktuellen politischen Theoriediskussionen – wie er hier vorgenommen wird – zeigt mögliche Lösungsansätze, die richtungsweisend sein können für eine neue Verhältnisbestimmung von demokratischer Partizipation und Staatlichkeit.

 

riescher, rosenzweig: partizipation und staatlichkeit

Gisela Riescher / Marcus Obrecht / Tobias Haas: Theorien der Vergleichenden Regierungslehre. Eine Einführung, München: Oldenbourg, 2011.

Dieses Buch bietet eine mit zahlreichen Grafiken und Abbildungen versehene Einführung in die Vergleichende Regierungslehre. Anhand klassischer Texte und bedeutender Autoren werden die zentralen Gegenstände des Faches vermittelt. Neben den wichtigsten theoretischen und methodischen Ansätzen werden die einschneidenden historischen Entwicklungsstufen der Vergleichenden Regierungslehre beleuchtet.

 

riescher, obrecht, haas

Judith Gurr: Freundschaft und politische Macht. Freunde, Gönner, Getreue Margaret Thatchers und Tony Blairs, Göttingen: V&R unipress, 2011.

Freundschaften strukturieren das menschliche Zusammenleben maßgeblich. In der politikwissenschaftlichen Forschung allerdings werden diese sozialen Kategorien bislang nicht genügend beachtet. Judith Gurr arbeitet systematisch heraus, dass Freundschaft auch eine zentrale Kategorie der Politik ist. Politische Freundschaften sind in der aristotelischen Typologie auf dem philia-Konzept beruhende Zweckfreundschaften: Als elementare Machtinstrumente politischer Führungspersonen und -gruppen sind sie nützliche Machterwerbs-, Machtsteigerungs- und Machterhaltungspraktiken, politisches und soziales Kapital. Damit verbinden sich wichtige Fragen: Welche Funktionen hat Freundschaft für die Politik heutiger Gesellschaften? Wie kann sich Freundschaft im politischen Machtspiel der Moderne auswirken? Die Autorin untersucht diese Fragen am Beispiel des Verhältnisses von Margaret Thatcher und Tony Blair zu ihren Freunden, Gönnern und Getreuen.

 

freundschaft und politische macht

Thomas König: Gesundheit, Gesundheitspolitik und soziale Gerechtigkeit: Überlegungen zu einer gesundheitszentrierten Gesundheitspolitik, Hamburg: Verlag Dr. Kovač, 2011.

Das Buch versteht sich als Beitrag zur gesundheitspolitischen Reformdebatte in Deutschland. Es bietet allerdings keine vorgefertigten Lösungen für das deutsche Gesundheitswesen an. Vielmehr ist ausgehend vom Gut der Gesundheit eine Klärung der grundlegenden Beziehungen zwischen Gesundheit, Gesundheitspolitik und sozialer Gerechtigkeit das Ziel. Die Gesundheit von Menschen ist eine wichtige Grundlage für politisches Handeln. Wissenschaftliche Politik ist daher gut beraten Gesundheit als Gut ernst zu nehmen und sich mit ihr auch in diesem Wissenschaftsgebiet auseinanderzusetzen.Dafür braucht es einen Begriff von 'Gesundheit', der als normative Grundlage für politisches Handeln sinnvoll und plausibel ist. Wer etwas über das Gut Gesundheit, seine Eigenschaften und seine politischen Implikationen erfahren möchte, findet in diesem Buch dazu viele Anregungen und Hinweise. Grundsätzliche Überlegungen zu Gesundheit strukturieren und bewerten die sattsam bekannten Argumente der deutschen Diskussionen um das Gesundheitswesen neu und eröffnen neue Denkansätze.

 

dissertationkoenig

Gisela Riescher (Hrsg.): Sicherheit und Freiheit statt Terror und Angst. Perspektiven einer demokratischen Sicherheit, Baden-Baden: Nomos, 2010.

Seit den Terroranschlägen des 11. September zeigt sich mehr denn je, wie verletzbar offene Gesellschaften und liberale Demokratien sind. Die demokratische Lebensform auch in Zeiten des Terrors zu erhalten, ist mehr denn je Aufgabe demokratischer Politik, sie zu denken und zu diskutieren ist Aufgabe der Wissenschaften. Politikwissenschaftliche, juristische und philosophische Beiträge des Bandes bilden die kontrovers geführten Debatten um Sicherheit und Freiheit, Terror und Angst ab, vertiefen sie und führen sie kritisch weiter.

 

sicherheit und freiheit

Gisela Riescher / Sabine Ruß / Christoph M. Haas (Hrsg.): Zweite Kammern, 2. Aufl., München: Oldenbourg, 2010.

Zweite Kammern führen ein Schattendasein in der Politik wie der Politikwissenschaft. Man nennt sie ineffizient, undemokratisch oder gar schlichtweg einen institutionellen Irrtum. Auch als Antwort auf diese Kritik werden in diesem Werk, das mittlerweile in zweiter, komplett überarbeiteter und erweiterter Auflage vorliegt, die Funktionen Zweiter Kammern in modernen Demokratien differenziert herausgearbeitet. Dafür, dass heute rund ein Drittel aller Staaten bikamerale Parlamente haben, gibt es weitaus mehr Gründe als nur die Fortführung von Traditionen oder die Kopie eines hergebrachten Institutionengefüges

 

zweite kammern

Thomas Bedorf / Felix Heidenreich / Marcus Obrecht (Hrsg.): Die Zukunft der Demokratie. L'avenir de la démocratie, Berlin: Lit, 2009.

Die Funktionsweise rechtsstaatlicher Demokratien wird durch neue Herausforderungen in Frage gestellt. Globalisierung, zunehmende Ökonomisierung sowie wissenschaftlicher und technischer Fortschritt werfen die Frage auf: Wie kann, wie wird die Demokratie in Zukunft aussehen? Mit dieser Frage, die in Frankreich und Deutschland gleichermaßen kontrovers diskutiert wird, setzt sich der Band in geschichtswissenschaftlichen, philosophischen, politikwissenschaftlichen und soziologischen Beiträgen auseinander.

 

zukunft demokratie

Gisela Riescher / Alexander Thumfart (Hrsg.): Monarchien, Baden-Baden: Nomos, 2008.

Im Gegensatz zu Regenbogenpresse und Fernsehen widmet sich die wissenschaftliche Literatur dem Thema Monarchie kaum. Das überrascht, bedenkt man, dass allein in Europa immerhin noch elf Monarchien bestehen. Dieser Band ermöglicht erstmals einen wissenschaftlich fundierten, einheitlich gestalteten Zugriff auf alle Monarchie der Gegenwart – von B wie Bahrain oder Belgien bis V wie Vatikan oder Vereinigte Arabische Emirate. Neben einführenden Beiträgen bietet der Band 30 Länderanalysen, in denen die Kompetenzen, Funktionen und Wirkungsweisen der Monarchen in ihren jeweiligen politischen Systemen untersucht werden.

 

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Claudia Schäfer: Semi-Präsidentialismus à la polonaise. Zum Einfluss des Regimetyps auf die demokratische Konsolidierung der Republik Polen, Würzburg: Ergon, 2008.

„Semi-Präsidentialismus à la polonaise“ arbeitet vor dem Hintergrund der Transitionsforschung den Einfluss des Regimetyps auf die demokratische Konsolidierung in der Republik Polen heraus. Die Wirkungen des für Polen identifizierten semi-präsidentiellen Regimes werden dabei durch einen diachronen Vergleich der Verfassungstexte und -wirklichkeiten vor und nach der Neuen Verfassung von 1997 herausgearbeitet. Diese beiden Ausprägungen des Semi-Präsidentialismus werden dann vor dem Hintergrund der breiten politikwissenschaftlichen Debatte um die Vor- und Nachteile des Parlamentarismus bzw. Präsidentialismus identifiziert, bevor die beiden Konsolidierungsphasen der polnischen Demokratie von 1992-1997 und 1997-2005 auf die Konsolidierungsindikatoren Inklusion, institutionelle Transparenz und institutionelle Effizienz untersucht werden. Entgegen gängiger Argumentationsmuster gelangt die Studie dabei zu dem Ergebnis, dass der Semi-Präsidentialismus im vorliegenden Fall über mehr institutionelle Flexibilität als die beiden klassischen Regimetypen verfügt und mit dieser auf dekonsolidierende Entwicklungen mit fallspezifischen Veränderungen im Kompetenzspektrum einzelner Institutionen reagiert.

 

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Theo Stammen / Gisela Riescher / Wilhelm Hofmann (Hrsg.): Hauptwerke der politischen Theorie, Stuttgart: Kröner, 2. Aufl., 2007.

Dieses Nachschlagewerk erschließt 160 Hauptwerke der politischen Theorie in knappen, allgemein verständlichen Artikeln. Die auf den europäischen und nordamerikanischen Raum konzentrierte Auswahl bietet einen repräsentativen Überblick über alle Epochen politischen Denkens. Schlüsselwerke konservativen, liberalen, sozialistischen oder feministischen Denkens werden von hervorragenden Fachleuten beschrieben. Sie geben präzise Auskunft über Entstehungsbedingungen, Inhalt und Wirkung der Werke, über die maßgeblichen Ausgaben und Forschungsbeiträge.

 

hauptwerke der politischen theorie

Carsten Hutt: Neue Konzepte der Kommunalen Wirtschaftsförderung: die Konzeption für den Aufbau eines Medien– und IT–Clusters am Südlichen Oberrhein. Dissertation 2007, https://www.freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/3269

Auf der Grundlage politik- und sozialwissenschaftlicher Steuerungstheorie und makroökonomischer Clustertheorie werden neue Konzepte für die kommunale Wirtschaftsförderung entwickelt. Dabei wird auf umfangreiche empirische Daten zurückgegriffen.

 

Neue Konzepte der Kommunalen Wirtschaftsförderung

Ursula Degener / Beate Rosenzweig (Hrsg.): Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit. Feministische Analysen und Perspektiven, Wiesbaden: VS-Verlag, 2006.

Soziale Gerechtigkeit wird aktuell in Politik und Politikwissenschaft neu verhandelt. Dabei wird die Kategorie Geschlecht weitgehend vernachlässigt. Dieser Band analysiert die politikwissenschaftliche und philosophische Theoriedebatte aus feministischer Perspektive und fragt nach den Auswirkungen globaler politischer sowie sozioökonomischer Transformationsprozesse auf die Geschlechterverhältnisse.

 

soziale gerechtigkeit

Marcus Obrecht: Niedergang der Parlamente? Transnationale Politik im Deutschen Bundestag und der Assemblée Nationale, Würzburg: Ergon, 2006.

Marcus Obrecht analysiert in seiner Dissertation die Auswirkungen von Europäisierung und Globalisierung auf die Funktionsweise des deutschen und französischen Parlaments. Für die 1990er Jahre wird dabei ein Bedeutungsverlust von Assemblée nationale und Bundestag hinsichtlich ihrer Gesetzgebungsfunktion festgestellt. Zugleich wurden aber auch neue Formen parlamentarischer Kontrolle innerhalb der transnationalen Politik entwickelt. Insgesamt kann nachgewiesen werden, dass beide Parlamente ihre zentrale Rolle innerhalb ihrer Regierungssysteme behaupten oder moderat ausbauen (Assemblée nationale) konnten.

 

niedergang parlament

Gisela Riescher (Hrsg.): Politische Theorie der Gegenwart in Einzeldarstellungen. Von Adorno bis Young, Stuttgart: Kröner, 2004.

Der Band stellt die einflussreichsten Stimmen und Ansätze gegenwärtiger politischer Theorie in rund 130 kompakten Einzelporträts vor. Neben heute lebenden Theoretikerinnen und Theoretikern wurden auch solche aufgenommen, die nach 1945 ein bedeutendes politiktheoretisches Oeuvre veröffentlicht haben. Die Einzeldarstellungen bieten einen ebenso fundierten wie gut verständlichen Überblick. Auf eine Kurzbiographie folgt die pointierte Darstellung von Werk und Wirkung. Eine Bibliographie mit Werkverzeichnis und der wichtigsten Sekundärliteratur erschließt weitere Quellen.

 

politsche theorie der gegenwart

Wilhelm Hofmann / Gisela Riescher: Einführung in die Parlamentarismustheorie, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1999.

Wilhelm Hofmann und Gisela Riescher geben einen systematischen Überblick über die wichtigsten theoretischen Positionen zum Parlamentarismus vom Mittelalter bis heute. Textnah rekonstruieren sie die entscheidenden historischen Argumentationslinien bezüglich grundlegender Ideen und institutioneller Mechanismen parlamentarischer Demokratie (Repräsentation, Wahl, Gewaltenteilung, Opposition etc.), klar analysieren sie die verschiedenen ideologischen parlamentarismustheoretischen Positionen vom Liberalismus über Sozialismus/Kommunismus und Konservativismus bis zum Positivismus.

 

parlamentarismustheorie

Gisela Riescher: Zeit und Politik. Zur institutionellen Bedeutung von Zeitstrukturen in parlamentarischen und präsidentiellen Regierungssystemen, Baden-Baden: Nomos, 1994.

Politik und Zeit sind eng miteinander verbunden. Denn jede politische Herrschaft unterliegt einer Zeitdimension. Unterschiedliche Herrschaftsmodelle und Theoriekonzepte haben deshalb von der Antike bis in die Gegenwart unterschiedliche Zeitvorstellungen entwickelt. Zeit ist für alle politischen Systeme und über alle politischen Entwicklungslinien hinweg Machtmittel und Herrschaftsfaktor, Ordnungsinstrument und politische Strategie, Fortune und Problemdimension, Erfordernis und Funktion. Sie gibt Handlungsressourcen und ermöglicht politische Handlungsautonomie. Sie ist die Dimension, in der Politik sich vollzieht.

 

zeit und politik

Gisela Riescher: Gemeinde als Heimat. Die politisch-anthropologische Dimension lokaler Politik, München: tuduv, 1988.

Politikwissenschaftliches Interesse an der Kommunalpolitik bleibt vielfach beschränkt auf kommunale Strukturen und Prozesse. In dieser Publikation wird die politische Gemeinde auch als Heimat ihrer Bürger begriffen und die Orts- und Raumbezogenheit menschlicher Existenz als fundamentale Grundlage des Politischen aufgezeigt. In Rückschau auf die Kommunalreform der 1970er Jahre ergründet die Dissertation von Gisela Riescher die politisch-anthropologischen Dimensionen lokaler Politik.

 

gemeinde als heimat

 

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