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Tagungsprogramm

Handeln und Urteilen: Grundlagen des Freiheitsbegriffs in Hannah Arendts politischem Denken

Tagung vom 14.12. – 15.12.2023

(Stand: 13.12.2023) 

Ort der Tagung: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, FRIAS, Albertstrasse 19, 79104 Freiburg i. Br., Konferenzraum und Vorlesungssaal (Lageplan/Site Map)

Ort der Keynote: Kollegiengebäude I, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg i. Br., im Hörsaal 1098 (Lageplan/Site Map)

Organisiert von PD Dr. Martin Baesler (Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte)

In ihrem Essay „Freiheit und Politik“ schreibt Arendt über die Freiheit, dass es realistisch sei, „in der Politik mit dem Unvorhersehbaren zu rechnen, auf es gefaßt zu sein und Wunder dort zu erwarten, wo sie tatsächlich dauernd möglich sind.“ Der politische Raum beschreibt die Möglichkeit des gemeinsamen Handelns, genauer gesagt, die Möglichkeit der Freiheit, in einer Kontinuität von Prozessen einen Abbruch und einen neuen Anfang zu machen. Die Erscheinung des Abbrechens und Neuanfangens durch das Handeln ist ähnlich einem Wunder nicht rational bestimmbar und berechenbar.

Die zweitätige Tagung setzt es sich zum Ziel, Arendts Freiheitsbegriff auf dessen Voraussetzungen und Begründungszusammenhang hin zu befragen. Wie begründet Arendt die ihrer Ansicht nach wie ein Wunder anmutende Freiheit? Wie kann der Mensch sich nach Arendt als frei nicht nur in der vernünftigen Bestimmung seines Willens, sondern auch in der Welt und in seinem Wirken als Teil der Menschheit auffassen? Woher rührt die menschliche Fähigkeit zum politischen Handeln? Müssen wir zur Freiheit erst befähigt werden (wenn ja, wodurch?) oder sind wir aufgrund bestimmter anthropologischer Tatsachen immer schon des politischen Handelns fähig?

Drei Aspekte scheinen für die Begründung der Freiheit in Arendts politischem Denken von besonderer Bedeutung zu sein: die Natalität, das Personensein und das Urteilen. Wie lassen sich diese zentralen Begriffe miteinander verknüpfen? Die Tagung versteht sich als ein Schritt zu einer gemeinsamen Reflexion über Arendts heute zwar sehr populären, aber inhaltlich schwierig fassbaren Freiheitsbegriff.

Die Tagungsbeiträge sind auf Deutsch und Englisch ohne Übersetzung. / Conference talks will be in German and English without translation.

Die Tagung ist als Präsenzveranstaltung geplant. / This is an in-person conference.

Das Tagungsprogramm als pdf zum Herunterladen. (In der PDF sind keine Änderungen verzeichnet. Bitte prüfen Sie untenstehenden Ablauf auf eventuelle Änderungen)

Die Teilnahme ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze bitten wir um vorherige Anmeldung unter / Participation is free. Due to limited seating capacities, registration is required:

martin.baesler@politik.uni-freiburg.de

 

DONNERSTAG, 14.12.2023


ORT: FRIAS (KONFERENZRAUM)

 

11:45 – 12:30

Registrierung und Erfrischung

 

12:30

Begrüßung
Prof. Dr. Gisela Riescher und PD Dr. Martin Baesler (Universität Freiburg) 

 

 

SESSION 1: URTEILSKRAFT

 

12:50

„Die Freiheit der Modernen in der Freiheit der Alten: Hannah Arendts Urteilslehre als Erneuerung der rhetorischen Tradition”
Tim F. Huttel (Universität Rostock)

13:20

„Political Judgment: Actualizing Political Freedom”
Dr. Samantha Fazekas (Trinity College, Dublin, Irland)

13:50

 

„Ambivalenzen im Urteilen: Über das Urteilen als Anfangen und das Angefangene als Gegenstand des Urteilens“

Eva Liedauer (Universität Wien, Österreich)

 14:20

 Kaffeepause

 

SESSION 2: BEZÜGE UND MÖGLICHKEITEN

 

14:50

„Imaginierte Destruktion, Möglichkeits- und Gemeinsinn als Bedingungen politischer Freiheit bei Hannah Arendt”
Dr. Larissa Wallner (LMU München)

 

15:20

„Der Mensch im Bezugsgewebe: Zu Arendts Relationalitätskonzeption als Voraussetzung für Handeln und Freisein.”
Veronika Hilzensauer (HFPH München)

 

15:50

„Inspiring Novel Space of Possibilities: A Modal Interpretation of Hannah Arendt’s Political Virtuosity”
Jitai Zhang (FU Berlin)

16:20

„The political present – Arendt, Liberation in Temporal Clarity, and Freedom”
Philip Bärring (Stockholm University, Schweden)

 

16:50

Kaffeepause

 

SESSION 3: ÖFFENTLICHKEIT

17:10

„'Das Wagnis der Öffentlichkeit' - Hannah Arendts Verständnis von Freiheit vor dem Hintergrund ihrer Konzeptionen von Personalität und Öffentlichkeit”
Ole Meinefeld (HU Berlin / Heinrich-Böll-Stiftung e.V.)

17:40

„Politik des Publikums. Zum Urteilen bei Hannah Arendt“

Danilo Gajic (HFPH München) -entfällt-

18:10

Pause mit Erfrischung

 

KEYNOTE (Öffentlicher Vortrag), KG I, Hörsaal 1098 

19:15

„Freisein im öffentlichen Handeln: Zu Hannah Arendts politischem Freiheitsverständnis”
Prof. Dr. Hans-Peter Krüger (Universität Potsdam)

 

21:00

Abendessen

 

 

FREITAG, 15.12.2023


ORT: FRIAS (VORLESUNGSAAL)

 

08:30 – 9:00

Ankommen und Kaffee

 

 SESSION 4: RÜCKBINDUNG

 

09:00

„Unsouveräne Freiheit”
Friedrich Weißbach (Universität Münster)

09:30

„Faith, Virtù, and Amor Mundi: Arendt on the Enabling Conditions of Freedom”
Dr. Joonas S. Martikainen (University of Helsinki, Finnland)

10:00

„Freiheit als Nicht-Souveränität”
Dr. Alessandro Iorio (Universität Münster)

10:30

 „Von Wundertätern und Heilsbringern: Einige kritische Rückfragen an den Wunderbegriff bei Hannah Arendt”
Dr. Astrid Hähnlein (Freiburg)

11:00

Kaffeepause

  

SESSION 5: KRITIK

 

11:30

 

 

 

„Arendt und Fanon über die gewaltsame Grenze der Freiheit und ihre Überwindung”
Dr. Victor Kempf (HU Berlin)

12:00

 

 

 

„Judgment, Personhood, Freedom and Their Negative Counterparts in the Political Thought of Hannah Arendt”
Dr. Ville Suuronen (Tampere University, Finnland)

12:30

„Politische Virtuosität vs. allgemeines Handeln: Zwei Freiheitsbegriffe im Denken Hannah Arendts”
Dominik Schumacher (Universität Kiel)

 

13:00„Orientierung im Freisein–Über die Urteilskraft als Schlüssel zur Freiheit bei Hannah Arendt”
Zusammenfassung der Tagung

PD Dr. Martin Baesler (Universität Freiburg)

 

13:30

Gemeinsamer Ausklang auf dem Freiburger Weihnachtsmarkt

 

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