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Methodenausbildung

Die Freiburger Politikwissenschaft zeichnet sich durch einen breiten Zugang zum Fach sowie eine traditionell enge Verknüpfung von wissenschaftlicher Theorie und Praxis unter Rückgriff auf empirische Methoden der Sozialwissenschaft aus. Methodenkenntnisse werden dabei nicht nur in speziellen Grundlagenveranstaltungen behandelt, sondern können in einer Vielzahl vertiefender Lehrveranstaltungen erlernt und eingeübt werden. Dieses Programm wird um außercurriculare Workshops und Blockveranstaltungen sowie E-Learning-Angebote ergänzt.

 

 

 

 

1. Grundlagenveranstaltungen

Alle Bachelor- und Masterstudiengänge bieten verpflichtende Grundlagenveranstaltungen zu politikwissenschaftlichen Methoden an, die einen breiten Überblick über die verschiedenen methodischen Möglichkeiten des Fachs bieten.

 

1.       Vorlesung für Bachelorstudierende: Einführung in die Methoden und Statistik: Die Vorlesung führt in die empirischen Methoden der Politikwissenschaft ein. Ein großer Teil der aktuellen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschungsliteratur ist ohne fundierte Methodenkenntnisse nicht zu verstehen. Da außerdem empirische Methoden notwendig sind, um wissenschaftliche Theorien und Hypothesen zu testen, ist eine methodenfreie Wissenschaft letztlich nicht möglich. Die Veranstaltung soll es daher Studierenden ermöglichen, für ihr weiteres Studium die entsprechend notwendigen Kompetenzen zu erwerben und damit die Basis auch für eigene Forschungsarbeiten zu liefern.

 

2.       Übung zur Vorlesung: Die Übung hat das Einüben der Inhalte aus der Vorlesung an konkreten politikwissenschaftlichen Beispielen zum Ziel. Dazu zählt auch das Arbeiten mit Tabellenkalkulations- (Excel) und Statistiksoftware (R).

 

3.       Die Vorlesung für Masterstudierende soll vor allem Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen auf ein einheitliches Niveau politikwissenschaftlicher Methoden bringen. Es werden Methoden aller drei Teilbereiche vorgestellt und eingeübt – Hermeneutik, Diskurs-  und Inhaltsanalyse ebenso wie quantitative Methoden und Methoden des Vergleichs, der Fallstudien und Grundbegriffe der Policy-Analyse. Anschließend kann die Vertiefung quantitativ oder die Vertiefung qualitativ gewählt werden.

2. Vertiefungsangebote

Zusätzlich zu den verpflichtenden Grundlagenveranstaltungen werden in vielen thematischen Seminaren immer wieder bestimmte Methoden besonders hervorgehoben und anhand des jeweiligen Themas behandelt.

 

 

1.       Vertiefung (M.A.): Quantitative Methoden oder qualitative Methoden (Übung im Anschluss zur Vorlesung).

 

2.       Forschungsprojekt mit Mentoring (M.A.): Aufbauend auf das Modul ‚Forschungsmethoden I‘ dient dieses Modul der systematischen Ausarbeitung eines gesamten Forschungsprojektes in all seinen Prozessphasen von der Themenfindung über Hypothesenbildung, Strukturierung und Recherche bis hin zu Fragen der Finanzierung, der Veröffentlichung und Präsentation.

 

QUALITATIV

 

·         Internationale Organisationen im Vergleich (Prof. Dr. Diana Panke): Die Anzahl internationaler Organisationen (IO) als institutionalisierte Form zwischenstaatlicher Zusammenarbeit ist seit dem Ende des zweiten Weltkrieges stark angestiegen. Auch die Politikfelder in denen IOs tätig sind haben sich ausgeweitet. Nicht zuletzt deshalb spielen IOs heute eine wichtige Rolle in der internationalen Politik. Ziel des Seminars ist es IOs vergleichend zu analysieren. Dabei steht die Vermittlung methodischer und theoretischer Kenntnisse im Vordergrund. In einem ersten Schritt werden Ansätze zum Vergleich von IOs behandelt. Anschließend wenden die Studierenden diese Vergleichsinstrumente auf ausgewählte IOs an. In einem dritten Schritt steht das eigenständige wissenschaftliche Arbeiten der Studierenden im Vordergrund. (WiSe 20/21)


·         Politische Theorie und Französisches Regierungssystem (Dr. Marcus Obrecht): Frankreich leidet seit Jahren unter hoher Arbeitslosigkeit, geringem Wachstum und einem hohen Haushaltsdefizit. Manche Autoren – wie Pierre Rosanvallon – sehen gar eine Krise der Demokratie durch die Auflösung der Klassenstrukturen (Repräsentationskrise), die Unverständlichkeit politischer Auseinandersetzungen (Kommunikationskrise), das Desinteresse an politischen Wahlen (Passivitätskrise) und der zunehmenden Multikulturalisierung der Gesellschaft (Integrationskrise). Hinzu kommen Zweifel an der politischen Steuerungsfähigkeit, welche durch die Eurokrise noch weiter zunahmen.

Wir untersuchen in unserem Seminar das (neue) politische System Frankreichs vor dem Hintergrund der aktuellen Reformdebatten unter der Präsidentschaft Macrons. Interessant ist hierbei die Frage nach den Anpassungsstrategien und dem Wandel nationaler Institutionen (Parlamente, Regierungen, Parteien u.a.) an eine veränderte internationale Umwelt. Dabei leiten uns Ansätze der Politischen Theorie und der Vergleichenden Regierungslehre wie Regierungssystemtypologien (präsidentiell vs. parlamentarisch) und Entscheidungstheorien (Konflikt- vs. Konsensmodelle, Vetospielertheorie). (WiSe 20/21)

  

QUANTITATIV

 

·         Politische Elitenforschung (Dr. Sebastian Jäckle): In diesem Seminar wollen wir uns mit politischen Eliten beschäftigen, d.h. mit Akteuren, die innerhalb des politischen Establishments angekommen und dort Schlüsselpositionen besetzt haben. Die Herangehensweise an diese Fragestellungen wird unterschiedliche quantitative methodische Ansätze umfassen (unter anderem Sequenz-, Ereignis- und Netzwerkanalysen). Diese Verfahren werden im Seminar sowohl theoretisch besprochen als auch in einer Forschungsphase in Gruppenarbeit von den Studierenden selbst angewendet. Grundlegende Kenntnisse in linearer Regressionsanalyse werden vorausgesetzt. (SoSe 20)

 

·         Aktuelle Entwicklungen in der empirischen Konfliktforschung (Felix Ettensperger): Das Proseminar „Aktuelle Entwicklungen in der empirischen Konfliktforschung“ bietet Studierenden einen Einstieg in die quantitative Konfliktforschung. Grundlegende Konzepte, Methoden und Erkenntnisse dieser Forschungsrichtung sollen hierbei vermittelt werden.
Es werden einschlägige Studien vorgestellt und die Arbeit mit Konfliktindizes und quantitativen Daten in der Konfliktforschung erläutert. Thematisch spannt das Proseminar von diesen Grundlagen ausgehend einen weiten Bogen hin zu den Forschungsergebnissen aktueller Studien. Ein methodischer Zugang zu der Funktionsweise und Interpretation von Regressions-Ergebnissen sowie Grundlagen moderner Analysemethoden werden gemeinsam im Kurs erarbeitet, um die Ergebnisse einzelner Studien und Paper verstehen und einordnen zu können. (SoSe 20)

 

INTERPRETATIV

 

Angebote im Sommersemester 2016

 

Hauptseminar: EU-Forschung heute - Theorien, Methoden, Analyseansätze (Mi 8-10)

Dozent: Dr. Axel Heck

In der heutigen EU-Forschung zeigt sich eine ungemeine Vielfalt unterschiedlicher theoretischer und methodischer Forschungsansätze. Im Mittelpunkt dieses Seminars stehen sowohl erklärende Ansätze, die auf eine kausalanalytische Identifikation von Ursachen für bestimmte Entwicklungen abzielen als auch konstitutionslogische Ansätze, die nach diskursiven Möglichkeitsbedingungen für politisches Handeln fragen. Die Studierenden werden in beide Forschungslogiken sowie die dazu gehörigen Methoden eingeführt und haben im Rahmen praktischer Übungen die Gelegenheit zu deren empirischen Anwendung anhand aktueller Problemstellungen in der EU-Forschung.

Methoden: Inhaltsanalyse, Prozessanalyse, Diskursanalyse, Narratologie, Ikonologie

 

Hauptseminar: Mediatization of Conflicts (Mi 16-18)
 
Instructor: Dr. Axel Heck
 

Since the visual turn has reached IR, there is a lively debate in peace and conlict studies on the question why and how political scientists should deal with visual representations of ware and conflicts such as media images, fictional or non-fictional films, youtube videos, cartoons or street art. As the visual mediatization of conflicts tremendously shapes our knowledge (or what we believe it to be) about causes, actors and consequences a whole bunch of theoretical, methodological and research practical issues come along. Visual representations of war and conflict situations travel easily through social networks but often lack a credible source and are open to completely different interpretations. Moreover it seems highly contested whether and how the mediatization of conflicts has a direct impact on political decisions as research on the CNN effect suggests. In this course, students will learn why an analysis of visual representations might be helpful to understand the mediatization of international conflicts and how to cope with visual artefacts from different theoretical and methodological perspectives.

Methods: Visual content analysis, film analysis, iconology, discourse analysis, narratology, multimodality, social semiotics

  

 3. Außercurriculare Veranstaltungen

Über die oben genannten regelmäßigen Lehrveranstaltungen hinaus bieten die verschiedenen Lehrstühle von Zeit zu Zeit methodenspezifische Workshops und Schulungen an. So zum Beispiel:

  • Fall School in Empirical Research Methods ( 29.-31.10.2015)
    Southeast Asian Studies at Freiburg University is convening a methodology school on empirical research methods between 29 October and 31 October 2015. We particularly invite young scholars at the master or PhD level who work with qualitative methods to take part in our methodology school.
    Please apply by sending the registration form to anna.fuenfgeld@politik.uni-freiburg.de until 16 October 2015. Please find more detailed information on the workshops here.
  • Schulung in QGIS (23.10.2015 9-18 Uhr, 24.10.2015 9-13 Uhr)
    Der Kurs beschäftigt sich mit der Verwendung von georeferenzierten Daten und Erstellung von Karten. Referentin ist Frau Riesinger vom Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Bayern. Genauere Informationen mit Ablaufplan usw. folgen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind ab sofort möglich an: Sekretariat.wagschal@politik.uni-freiburg.de


Vorangegangene Semester (Auswahl):

  • MAXQDA Schulung (11.-12.06.2015)
    Die Software MAXQDA unterstützt den Datenauswertungsprozess im Rahmen qualitativer Forschungprojekte. Der Kurs vermittelt einen Überblick über die Methodenvielfalt qualitativer Forschung und programmspezifische Aspekte wie: Interviews transkribieren, Textdaten aufbereiten und codieren, Memos erzeugen, Inhalte durchsuchen und automatisch codieren, Mixed-Methods Ansätze mithilfe von Kreuztabellen und Variablen umsetzen, die Teamarbeit richtig planen und Perspektiven und Ergebnisse visualisieren. Referent: Dr. Thorsten Dresing.

 

4. E-Learning

Zusätzlich zu den genannten Präsenzveranstaltungen setzt das Seminar für Wissenschaftliche Politik verstärkt auf E-Learning-Angebote, bei denen die Studierenden individuell an ihre Interessen, Leistungsstufen und zeitlichen Möglichkeiten bestimmte methodische Aspekte weiter ausbauen können.

Hier exemplarisch: Diana Panke "Explanatory Research Design & Methods" (in englischer Sprache)

 

 

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